Joseph Alexander Helfert an Leo Thun
Wien, 27. August 1853
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Regest

Unterstaatssekretär Joseph Alexander Helfert übersendet dem Minister mehrere Aktenstücke zur Einsichtnahme und mit dem Ersuchen um Thuns Weisungen. Er bittet den Minister auch um die Genehmigung, die deutsche Ausgabe des Schulbuches von Václav Tomek für den Schulgebrauch approbieren zu dürfen. Der Unterstaatssekretär versichert Thun außerdem, das Missverständnis um die verschiedenen Ausgaben des Schulbuchs von Bellinger durch eine Notiz in der Wiener Zeitung aufzuklären. Schließlich erbittet sich Helfert noch Anweisungen in einigen Personalfragen.

Anmerkungen zum Dokument

Schlagworte

Edierter Text

Euer Exzellenz!

In der Anlage nehme ich mir die Freiheit, einige Actenstücke theils zur geneigten Einsichtnahme und etwaigen Veranlassung, theils mit der Bitte um hohe Weisung zu übersenden.
Letzteres bezieht sich namentlich
a) auf die neuerliche Betreibung von Seiten der Obersten Polizeihofstelle hinsichtlich der Ausschließung comprommittirter Personen vom häuslichen Lehr- und Erziehungsfache und
b) auf den Bericht des Grafen Mercandin über einen ärgerlichen Vorfall, den Krakauer Domherrn Penka betreffend.
Auch schließe ich die Erledigung in Betreff der deutschen Ausgabe der Tomekschen Geschichte1 mit der Bitte um geneigte Approbirung bei, wobei ich mir nur einige unwesentliche Änderungen vorbehalte, namentlich was den Ankauf der zur Versendung bestimmten Einzelexemplare betrifft, in welcher Hinsicht ich vorerst an Tempsky schreiben ließ.
Mit Bellingers Grundriß2 sind wir durch Gerold in eine garstige Geschichte hineingekommen, welche natürlich sogleich von der Presse („Salon“) mit Gierde aufgenommen wurde. Ich treffe unter einem die nöthigen Verständigungen an die Landesschulbehörden sowie die3 Berichtigung der öffentlichen Meinung im Wege der Wiener Zeitung4 und lithografirten Correspondenz, woraus Eure Exzellenz den Thatbestand des näheren entnehmen werden.
In Betreff des Prof. Fick berichtet gleichzeitig Altmann.
In Bezug auf die zuletzt erhaltene Weisung, Szabo bei der Kanzel für Mineralogie in Pest zu berücksichtigen, glaube ich die beiliegenden Prioren beischließen und infolge dieser, um neue Weisung bitten zu sollen.
Mit der Bitte den Ausdruck meiner ergebensten Hochachtung zu genehmigen habe ich die Ehre mich zu zeichnen

Eure Exzellenz

gehorsamster Diener
Helfert

Wien, am 27. August 1853