Leo Thun teilt Joseph Alexander Helfert einige Aufgaben mit, die dieser in der Zeit seiner Abwesenheit vom Ministerium erledigen soll. Zunächst bittet er Helfert, er möge einen beiliegenden Brief Joseph Führich zukommen lassen. Einen anderen beigelegten Brief möge er an Damian Schroff adressieren lassen, damit dieser auf seiner Rückreise in Baumgartenberg Halt mache. Johann Simor soll den Primas von Ungarn dazu bewegen, Klostervisitationen zu beginnen und den Erzbischof von Kalocsa dazu mit Vollmachten ausstatten, damit im – befürchteten – Todesfall des Primas' diese Visitationen ohne Schwierigkeiten fortgesetzt werden können.
Lieber Helfert!
Ich bitte Sie den beiliegenden Zettel2 an Prof. Führich bestellen[?], und den anderen Brief
– wenn wie ich hoffe Prof. Fick
abgereist ist, worüber Altmann Auskunft
wissen wird, nach der Anleitung die in Prof Schroffs Wohnung oder bei Führich zu erhalten sein dürfte, an Schroff sie adressieren zu lassen, daß
er ihm wo möglich sicher noch zu rechter Zeit zukomme, daß er auf der Rückreise
Baumgartenberg besuchen könne.
Dem Simor trage ich auf, wenn er mit dem Cardinal Primas zusammenkommt, wo möglich
dazu zu bewegen, daß er zu einer Subdelegation für die Klostervisitazion
schreite, und am besten wohl dem Erzbischof von
Kalocza Vollmachten solcher Art ertheile, daß selbst im Todesfall
das Geschäft keine Unterbrechung erleiden müße. Ich habe neuerlich gehört, daß
die Ärzte in Pesth doch nicht mehr an ein
langes Leben des Primas glauben.
Aufrichtig der Ihrige
Thun