Vorschläge der Einzuberufenden für die Beratung der evangelischen Kirchenordnung
o. O., o. D. [1850]1
|

Regest

In dem Dokument werden mehrere Kandidaten aufgelistet, die zu den Beratungen über eine neue evangelische Kirchenordnung eingeladen werden könnten. Dabei wird zwischen Vertretern des Augsburger und Helvetischen Bekenntnisses sowie zwischen Vertretern des geistlichen und des weltlichen Standes unterschieden.

Anmerkungen zum Dokument

Schlagworte

Edierter Text

Zur Berathung über die Kirchenordnung für die beiden protestantischen Confessionen dürften einberufen werden:

A. Aus Ungarn:
A.C. Geistlichen Standes:
Wohlmuth, Prediger in Rechnitz und Administrator der Superintendenz jenseits der Donau;
Chalupka, Administrator der Superintendenz der Bergstädte und Prediger in Bries;
Reisz, Administrator der Superintendenz im Theißbezirke und Prediger in Groß-Röcze [Nagy-Röcze]
Borbely, Prediger und Consenior in [?] (statt des 4. noch nicht ernannten Administrators und zugleich als Vertreter des ungarischen Ehrenrates)
Weltlichen Standes:
Musenly, Vorstand des Preßburger Gemeinderathes und Präses des dortigen Localconventes
Alex. v. Engel, Referent im Centralbureau des Baron Geringer
v. Torkos, Referendär bey dem obersten Gerichtshofe in Wien

H.C. Geistlichen Standes:
Michael Polgár, Superintendent im Bezirke diesseits der Donau in Ketskeméth [Kecskemét, Ketschkement]
Nagy, Superintendent im Bezirke jenseits der Donau in Comorn [Komorn]
Apostol, Superintendent im Bezirke diesseits der Theiß in Mischkolz [Miskolc]
Stephan Pap v. Szoboszló [Szoboszlai], kö. Rath und Superintendent im Bezirke jenseits der Theiß in Debreczin.
Weltlichen Standes:
Stephan von Nagy, dermal Beisitzer des Districtualobergerichtes in Pest
Ladislaus von Dókus, Beisitzer der vormaligen Septemviral-Tafel, dermal in Füred
v. Szathmáry, Präses der Waisendeputation in Comorn [Komorn]

(die Einberufungsschreiben wären an Baron Geringer zur Bestellung zu übergeben und derselbe zu ermächtigen, wo er es für nothwendig erachtet, was bey den geistlichen Mitgliedern wohl durchgehends der Fall seyn wird, den Einberufenen aus der nächsten Steuerkasse ein mäßiges Reisepauschale unter gleichzeitiger Anzeige an das Finanzministerium anzuweisen. Bei den weltlichen Mitgliedern könnte die Anweisung mit Rücksicht auf die Dauer der Reise und des Aufenthaltes hier in Wien geschehen.

B. Aus Siebenbürgen:
A.C.
Der Superintendent A.C. Georg Paul Binder
Der geheime Rath v. Bedeus, wenn er zu der Zeit noch hier in Wien anwesend ist, sonst der Ministerialrath im Finanzministerium Ludwig von Rosenfeld.

H.C.
Der Superintendent und kö. Rath Johann v. Antal, mit der Befugnis einen Stellvertreter zu senden (da er sehr bejahrt ist), den er selbst bezeichnen würde oder als welcher der Prof. Salomon [Salamon] (ist auch Rector in Klausenburg) etwa gleich zu bezeichnen wäre.
Graf Kemény Dominik (wenn er hier in Wien anwesend ist)