Leo Thun an Julius Ficker
Wien, 19. Juni 1858
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Regest

Leo Thun bedankt sich bei Julius Ficker dafür, dass er Informationen über Gottfried Muys einholen wird. Er versichert Ficker auch, dass er für die Berufung von Tobias Wildauer Sorge tragen werde. Die schlechte Rezension einer Arbeit Wildauers wird diesem nicht schaden, da es offensichtlich sei, dass dieselbe von persönlichen Gefühlen beeinflusst war.

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Edierter Text

Wien, den 19. Juni 1858

Werther Herr Professor!

Da Sie so freundlich sind, sich hierzu anzubiethen, so nehme ich Ihre Vermittlung um über Dr. Muys genauere Erkundigungen einzuholen mit vielem Dank an.
Wegen Wildauer seien Sie ohne Sorge, die Rezension1 soll ihm gewiss nicht schaden, und ich werde seiner nicht vergessen. Ich begreife sehr wohl, daß sie in Inspruck [Innsbruck] übles Blut gemacht hat, obwohl ich aber nicht glaube, daß sie so übel gemeint war. Der Verfasser, ein sehr tüchtiger und bescheidener junger Mensch, ist ein Mitschüler von Jahn und hat es ohne Zweifel deshalb höher aufgenommen, daß seiner Arbeit2 kaum Erwähnung geschah, als es namentlich in Berücksichtigung der ihm unbekannten, und leider durch meine Schuld nicht aufklärbaren Geschichte des Manuskriptes gerechtfertigt ist.

Mit aufrichtiger Hochachtung
Thun