Leo Thun informiert Julius Ficker darüber, dass man durch das Ministerium des Äußeren eine Anfrage an die preußische Regierung gestellt habe, ob sie damit einverstanden sei, Fickers Dienstjahre an österreichischen Universitäten anzuerkennen. Thun wird Ficker über das Verfahren auf dem Laufenden halten. Er bedauert, dass Ficker gesundheitlich angeschlagen ist.
Wien den 21. Mai 1859
Geehrter Herr Rector!
Ich bin Ihnen für Ihre Mittheilung vom 27. vorigen Monats sehr dankbar. Ich habe nicht unterlassen, mit Benützung der darin erhaltenen Daten durch das Ministerium des Äußeren neuerlich bei der preußischen Regierung zu reklamieren, nachdem dieselbe vor zwei Jahren über unsere Anfrage bereits die Zusicherung abgegeben hat, daß der Einrechnung der an österreichischen Universitäten zugebrachten Zeit nichts entgegenstehe. Ich bin auf den Erfolg begierig und ersuche Sie, mich von dem was Sie noch weiter in der Angelegenheit erfahren sollten, auch fernerhin in Kenntnis zu setzen. Mit Bedauern ersehe ich aus einem neuerlichen Berichte, daß Sie unwohl sind, ich wünsche angelegentlichst, daß es nichts von Bedeutung sei.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr
ergebener
Thun