George Phillips an Leo Thun
Wien, 9. März 1852
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Regest

Der Jurist George Phillips übermittelt Leo Thun ein Elaborat über den Zustand der Universitätsbibliothek Krakau. Nach seinem Urteil sei die Bibliothek dort schlecht ausgestattet, vor allem mangele es an Werken für die alte Geschichte. Phillips ist der Meinung, dass bei Neuanschaffungen die neueste Literatur besonders zu berücksichtigen sei. Er bietet auch an, eine Liste der besten Bücher für Römische und Griechische Geschichte zusammenzustellen.

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Edierter Text

Hochgeborner Herr Graf

Euer Excellenz erlaube ich mir beifolgend das mir gnädigst anvertraute Elaborat1 die Krakauer Universitätsbibliothek betreffend zu überreichen und die Bemerkung beizufügen, daß bei der offenbar völligen Armuth gedachter Bibliothek an Werken für die alte Geschichte selbst die älteren von dem Berichterstatter erwähnten Bücher eine wünschenswerthe Acquisition sein würden. Es wäre wohl die neueste Literatur bei der zu treffenden Auswahl mehr zu berücksichtigen, wohin namentlich das Werk des Göttinger Professors Hoeck, Römische Geschichte seit der Kaiserzeit gehören dürfte.2 Sollten Euer Excellenz es wünschen, so würde ich eine ausführlichere Zusammenstellung der besten Hülfsmittel für Römische und Griechische Geschichte versuchen. Schließlich erlaube ich mir nur noch die Bitte beizufügen, Euer Excellenz wollten mir, wenn Hochdero kostbare Zeit es gestattet, erlauben, Hochdenselben noch einmal vor Ihrer Abreise meine Aufwartung machen zu dürfen.
Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung und Verehrung bestehe ich als

Euer Excellenz

unterthäniger Diener
Dr. G. Phillips

Wien, 9. März 1852