Karl Schenkl an Leo Thun
Innsbruck, 16. November 1860
|

Regest

Der klassische Philologe Karl Schenkl bedankt sich bei Leo Thun für dessen Unterstützung. Ganz besonders dankt er dem Minister für die Förderung der philosophischen Fakultät an der Universität Innsbruck. Schenkl bedauert zwar den Rücktritt Thuns, er zeigt sich jedoch davon überzeugt, dass das neue Studiensystem so fest verankert ist, dass es auch zukünftige stürmische Zeiten überstehen wird.

Anmerkungen zum Dokument

Das Schreiben befindet sich im Nachlass gemeinsam mit 39 weiteren Dankadressen unter der Signatur A3 XXI D623a.

http://hdl.handle.net/21.11115/0000-000B-DA9D-F

Schlagworte

Edierter Text

Eure Excellenz!
Hochgeborener Herr Graf!

Mögen Eure Excellenz dem Schreiber dieser Zeilen verzeihen, wenn er getrieben von den Gefühlen seines Herzens es wagt, Hochdenselben seinen innigsten Dank für all die Wolthaten, welche er aus Dero Hand in so reichem Maße empfangen hat, in schlichten Worten auszusprechen. Auch noch in der letzten Zeit haben Eure Excellenz für die Hebung des philosophischen Unterrichtes an der hiesigen Universität, für die Unterstützung des Lehrers wie der Schüler so viel gethan, daß alles, was hier gedeiht und aufblüht, als Werk von Dero reicher Güte zu betrachten ist. Die Saat, welche Eure Excellenz ausgesät, kann nicht mehr vergehen; mögen auch noch so stürmische Zeiten kommen, sie wird immer wieder im frischen Grün aufsprießen und ihrem hochherzigen Pfleger den verdienten Ehrenplatz in der Geschichte unseres großen Vaterlandes schaffen.
Nehmen Eure Excellenz diese schlichten Zeilen gnädig auf und erhalten mir Ihr gütiges Wolwollen. Mit der Versicherung meiner unbedingten Hochachtung und innigsten Dankbarkeit

Eurer Excellenz
unterthänigster
Dr. Karl Schenkl
k.k. o. ö. Professor der classischen Philologie an der Universität zu Innsbruck

Innsbruck, am 16. November 1860