Das Lehrerkollegium des Gymnasiums in Marburg dankt Thun für dessen Verdienste um das österreichische Gymnasialwesen. Sie loben die Reformen des Schulwesens, die zu einer Blüte des wissenschaftlichen Lebens in Österreich geführt haben. Lobend heben sie auch die Reform der Lehrerausbildung hervor.
Das Schreiben befindet sich im Nachlass gemeinsam mit 39 weiteren
Dankadressen unter der Signatur A3 XXI D623a.
Euer Excellenz!
Das hoffnungsvolle Aufblühen eines regen wissenschaftlichen Lebens in Österreichs neugestalteten Mittelschulen; die
Heranbildung eines für seinen Beruf tüchtig vorgeschulten, in seiner Wirksamkeit
allseitig kräftig unterstützten Gymnasiallehrerstandes, die sorglichste
Förderung der der Schule und ihren Vertretern im Interesse des Staatswohles
gebührenden Anerkennung – das sind zunächst die Momente, die der Lehrkörper des
k.k. Marburger Gymnasiums, gleichgesinnt mit allen dankbareren Standesgenossen,
in dem Augenblicke sich vergegenwärtigte, als demselben die neuesten weit
reichenden allerhöchsten Reformentschließungen Seiner Majestät zur Kenntnis kamen.
Möge es den
ehrfurchtsvoll Unterzeichneten gestattet sein, diesem Gefühle dankbarer
Würdigung der hohen Verdienste Eurer Excellenz um die Pflege vaterländischer
sittlich intellektueller Bildung, deren Österreichs Geschichte in spätern Jahren noch treu gedenken wird,
in diesen Zeilen wahrhaften Ausdruck zu geben.
Adolph Lang
k.k. Gymnasialdirektor
Dr. Rudolf Puff
Franz Sperka
Georg Mathiaschitsch Religionslehrer
Dr.
Adalbert Svoboda
Jos. Eßl
Johann Gutscher
Otto Gehlen
Carl
Rieck
Joh. Majciger
Joseph Schumann
Ph. Klimscha
Ant.
Schuidaritsch
Josef Reitter
Johann Joha
Marburg, am 28. October 1860