Joseph Frapporti an Leo Thun
Padua, 30. Oktober 1860
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Regest

Der Gymnasiallehrer Joseph Frapporti bedauert Thuns Entlassung aus dem Ministeramt. Seine Reformen des Bildungssystems ermöglichten aus der Sicht von Frapporti einen geistigen und religiösen Aufschwung in Österreich. Thun ernannte ihn zudem zum Gymnasialprofessor und -direktor, und daher er ist ihm auf ewig zu Dank verpflichtet.

Anmerkungen zum Dokument

Das Schreiben befindet sich im Nachlass gemeinsam mit 39 weiteren Dankadressen unter der Signatur A3 XXI D623a.

http://hdl.handle.net/21.11115/0000-000B-DC0C-1

Schlagworte

Edierter Text

Euer Excellenz,

Ich hatte das Glück durch eilf Jahre im Lehrfache während des von Euer Excellenz geführten Ministeriums in Verwendung zu stehen und bin nun durch die Veränderung schmerzlich berührt, daß Euer Excellenz aus Anlaß des von Seiner Majestät zugewiesenen neuen Wirkungskreises ein Ministerium verlassen, dessen Chef den Unterricht und die wissenschaftliche Bildung in religiöser und intellektueller Hinsicht auf eine solche Stufe und zu solch' edler Blüthe gebracht hatte.
Da ich überdies die mir zu Theil gewordenen Anstellungen als Gymnasialprofessor und Direktor Hochdero Güte verdanke, so erlaube ich mir bei dieser Gelegenheit die unterthänigste Bitte, Euer Excellenz geruhen den besonderen Ausdruck meiner Verehrung und Dankgefühles huldvoll zu genehmigen.
Es gereicht mir das Bewußtsein zum Troste, daß ich bei den mir anvertrauten Amtsstellen redlich bestrebt war, den wissenschaftlichen und religiösen Absichten und Verfügungen Euer Excellenz stets nachzukommen und in diesem Bewußtsein gebe ich mich der ermuthigenden Hoffnung hin, daß auch fernerhin Euerer Excellenz wohlwollende Erinnerung einem Manne zu Theil werden möchte, welcher sich mit Ehrerbietung und Hochachtung zeichnet

Hochdero
dankschuldiger, ergebenster
Josef Frapporti

Padua, den 30. Oktober 1860