Der Lehrer Gustav Zeýnek drückt Leo Thun seinen Dank für dessen Tätigkeit als Unterrichtsminister aus. Zeýnek ist sich sicher, dass Thun dereinst als Begründer eines blühenden Schulwesens in Österreich in den Geschichtsbüchern verewigt sein wird.
Das Schreiben befindet sich im Nachlass gemeinsam mit 39 weiteren Dankadressen unter der Signatur A3 XXI D623a.
Eure Excellenz!
Nicht nur die Geschichte Österreichs
verzeichnet ruhmvoll in ihren Annalen den Namen Eurer Excellenz als den
Begründer eines neuen blühenden Schulwesens, sondern derselbe ist auch in dem
Herzen eines jeden Schulmannes mit den Lettern der Liebe und Dankbarkeit
unvergeßlich eingegraben.
In allen Kreisen, wo die Thaten des Geistes über
denen des niedern Sinnes gelten, fühlt man von welch tiefgreifenden Einfluße die
erhabene Wirksamkeit Eurer Excellenz auf den geistigen Fortschritt der
österreichischen Völker war und wie tief dieselbe in den Entwicklungsgang der
Neuzeit verwachsen ist.
Möge der Allmächtige Hochderselben väterliche
Fürsorge, der sich Schule und Lehrer zu erfreuen hatten, reichlich lohnen und
die inbrünstigen Gebete, welche für das Wohl und die Zufriedenheit Eurer
Excellenz zu seinem Throne emporsteigen, erhören.
Geruhen Eure Excellenz
auch aus dem fernen Osten die Dankesgefühle eines schlichten Schulmannes
huldvollst entgegenzunehmen, dem es nicht vergönnt ist, dieselben als Mitglied
eines Körpers auszudrücken.
Eure Excellenz
unterthänigster Diener
Gustav Zeýnek
wirkl. Lehrer der
Lehrerbildungsanstalt am k.k. theresian. Waisenhause
Hermannstadt, den 1. November 1860