Leo Thun übersendet Erzbischof Joseph Othmar Rauscher einen Vortrag der Hofkanzlei aus dem Jahr 1844, in dem die Verwaltung der Religionsfonds behandelt wird. Die aktuellen Verhandlungen über die Aufhebung der Geistlichen Abteilungen in den Landesregierungen greifen diese Verhandlungen wieder auf. Thun berichtet außerdem, dass ihm die bevorstehende Ankunft des Bischofs von Concordia gemeldet wurde.
Hochwürdigster Herr Fürstbischof!
In der Anlage habe ich die Ehre Euerer fürstlichen Gnaden den bereits einigemal
erwähnten Vortrag der vereinigten Hofkanzlei über die Verhandlung, welche im
Jahr 1844 über die Verwaltung des Religionsfondes gepflogen worden ist, zur
gefälligen Einsicht zu übersenden. Es wird mir sehr erwünscht sein, sodann bald
den Entschluß Euerer fürstlichen Gnaden über die weitere Behandlung dieses
Gegenstandes zu erfahren, indem derselbe sehr wesentlich in Zusammenhang steht
mit der Frage über den Fortbestand oder die Aufhebung der geistlichen
Départements bei den Landesregierungen, welche demnächst zur Entscheidung kommen
dürfte. Der Bischof von Concordia
wird, wie mir telegraphisch angezeigt worden ist, heute oder morgen hier
eintreffen.
Mit der aufrichtigsten Hochachtung habe ich die Ehre zu
verharren
Euerer fürstlichen Gnaden
ergebener Diener
Thun
den 21. April 1853