Der Bischof von Győr, János Simor, charakterisiert den Pfarrer von Prezsina. Er beschreibt diesen als hochmütigen und treulosen Menschen und ist erfreut, dass dieser von seinem Amt entfernt werden soll.
Raab, den 18. Juni 1858
Euere Excellenz!
Pfarrer Zàvodnik zu Prezsina wird als ein hochmüthiger, charakterloser Mensch
geschildert. Wissenschaftliche Bildung besitzt er nicht. Im Jahre 1848 hat
derselbe ohne Wissen und Genehmigung des Bischofs gegen den von ihm geleisteten
Eid seine Pfarre verlassen. Nach einem Jahre in die Diöcese zurückgekehrt wollte
er mit Gewalt Domherr werden, wo er doch eine Strafe verdient hätte.
Die
Freunde waren schon zweimal bemüht ihm eine Auszeichnung zu verschaffen, aber
ohne Erfolg. Er selbst, wie die Freunde sind der Ansicht, Zàvodnik werde von
seinem Ordinarius verfolgt.
Das Geheimnis ist übrigens bereits verrathen; in
der ganzen Diöcese ist die Absicht bekannt, welche man in Bezug auf den
Prezsinäer Pfarrer hat, – über dessen bevorstehende Entfernung man sich freut,
nur soll er in dem Preßburger Verwaltungsgebiete nicht angestellt werden.
Ich habe diesem unterthänigsten Berichte über das Resultat meiner
Erhebungen nichts beizufügen als die ehrfurchtsvolle Bitte, daß von einem
solchen Volksschulinspektor auch das Oedenburger Verwaltungsgebiet verschont[?]
werde.
Genehmigen Euere Excellenz den Ausdruck der aufrichtigsten und
tiefsten Verehrung, womit ich verharre
Euerer Excellenz gehorsamst ergebener
Diener
J. Simor
B. zu R.