Anton Forgách, Statthalter von Mähren, dankt Thun für seine Arbeit als Unterrichtsminister. Forgách zeigt sich überzeugt davon, dass Thun zu einer erheblichen Verbesserung des Unterrichtswesens in Mähren beigetragen habe. Außerdem habe er die Statthalterei stets in ihren Anliegen gefördert. Daher bedauert Forgách den Rücktritt des Ministers.
Das Schreiben befindet sich im Nachlass gemeinsam mit 39 weiteren Dankadressen unter der Signatur A3 XXI D623a.
Hochgeborner Graf!
Die geistige Ausbildung des Volkes im Markgrafthum Mähren hat in der jüngsten Zeit mächtige Fortschritte gemacht –
bis in die entfernteste Hütte des ärmsten Landbewohners dringt das Licht des
verbesserten Volksunterrichts – die großartigen Unterrichts- und Lehranstalten,
die zahllosen Volksschulen, die die große Monarchie nun aufzuweisen vermag, sind
die Werke Euerer Excellenz und des Ministeriums von dessen Leitung Euere
Excellenz nun zurücktreten.
Euere Excellenz haben den für die geistige und
materielle Wohlfahrt des Landes so wichtigen Angelegenheiten des Cultus und
Unterrichtes in Mähren stets so viel fördernde
Sorgfalt und dem Wirken der k.k. Statthalterei in diesen Zweigen eine so
wohlwollende und kräftige Unterstützung angedeihen lassen, daß ich nur dem
Gebote der Pflicht gehorche, indem ich mir erlaube, Hochdenselben hiefür im
Namen des Landes der mir unterstehenden Statthalterei so auch in meinem Namen
den aufrichtigsten und wärmsten Dank auszudrücken und für den Schmerz des
Rücktrittes Euerer Excellenz den einzig möglichen Trost, in der hiedurch
dargebotenen Gelegenheit – dieser Empfindung Worte geben zu können – zu finden.
Genehmigen Euere Excellenz bei diesem Anlaße die erneute Versicherung
meiner ausgezeichnetesten Hochachtung, mit welcher ich die Ehre habe zu seyn
Euer Excellenz
gehorsamster Diener
Anton Gf. Forgách
Brünn, den 28. Oktober 1860