Schulrat Friedrich Rigler bedankt sich bei Thun für die Reform der österreichischen Gymnasien. Ein besonderer Dank gilt Thun aus der Sicht von Rigler für die Verbesserungen bei der Ausbildung der Gymnasiallehrer. Rigler spricht außerdem die Hoffnung aus, dass das bisher Erreichte auch zukünftig bewahrt werde und der Weg im Bereich des Gymnasialwesens weiter fortbeschritten wird. Ganz besonders bedankt sich Rigler jedoch für die fortwährende Unterstützung und für das in ihn gesetzte Vertrauen.
Das Schreiben befindet sich im Nachlass gemeinsam mit 39 weiteren Dankadressen unter der Signatur A3 XXI D623a.
Eure Excellenz!
Im Zeitpunkte bedeutungsvoller Veränderungen verweilet meine Betrachtung und mein
Gefühl am längsten und am innigsten bei dem hochgesinnten Schöpfer und Begründer
des neueren Gymnasialwesens in Österreich.
Möge Eurer Excellenz der warmgefühlte und laut ausgesprochene Dank aller der
vielen zu Theil werden, welche die Bedeutung der neuen Schöpfung und die
ausdauernde Umsicht und Festigkeit, womit ihr bisheriger Bestand erkämpft werden
mußte, zu würdigen wissen! Möge uns das Werk solcher Anstrengung nach seinen
wesentlichsten Grundzügen auch fernerhin erhalten bleiben und insbesondere der
von Eurer Excellenz zur geistigen und sittlichen Hebung des Gymnasiallehrstandes
eröffnete Weg nicht wieder verlassen werden!
Mich selbst haben Eure
Excellenz in nahezu zehn Jahren mit vielfachen Beweisen huldvoller Nachsicht,
gnädiger Ermunterung und eines Vertrauens beglückt, dem ich so gerne mit der
angestrengtesten Verwendung meiner Kräfte entsprochen haben würde, wenn nicht
eben das Maß dieser Kräfte durch eine von frühester Jugend an gebrechliche
Gesundheit sehr beschränkt gewesen wäre.
Genehmigen Eure Excellenz hiefür in
diesen wenigen Zeilen den ungeheuchelten Ausdruck meines wärmsten Dankes und die
Versicherung, daß ich Zeit meines Lebens nie aufhören werde, mich mit dem
Gefühle tiefster Hochachtung und Verehrung zu nennen
Eurer Excellenz
dankbar ergebenster Diener
Friedrich Rigler
k.k.
Schulrath
Gratz, den 27. Okt. 1860