Ein unbekannter Autor äußert sich zur Ausbildung der Lehrer für Trivial- und Hauptschulen. Seiner Meinung nach soll der Präparandenkurs für Hauptschullehrer weiterhin zwei Jahre betragen, wobei im zweiten Jahr bereits Erfahrung in der Praxis gesammelt werden solle. Der Kurs für Trivialschullehrer soll ein Jahr dauern. Die Voraussetzung zum Besuch der Präparandenkurse ist der Abschluss der Hauptschule. Die Kurse werden von erfahrenen Lehrern oder Direktoren geleitet. Nach Abschluss eines Kurses muss sich ein Lehramtskandidat einer Prüfung bei der Prüfungskommission für Volksschullehramtskandidaten unterziehen.
Präparandenunterricht
Der zweijährige Präparandenkurs für Hauptschullehrer ist beizubehalten, jedoch
so, daß der Candidat im zweiten Jahre mehr Praktikant als Schüler sei. Im ersten
Jahre sind vorzutragen Religion, Pädagogik, Methodik, Gesang, Orgelspiel,
landwirthschaftliche Kenntnisse.
Es soll jedoch erlaubt sein, sich auch nur
für Trivialschulen zu befähigen. Die Befugnis, Trivialschullehramtscandidaten zu
bilden, soll ausgezeichneten Lehrern oder Direktoren sowohl von Trivial- als von
Hauptschulen übertragen werden, für diese genügt ein
Jahr.
Lehramtscandidaten der Trivialschulen sollen eine unvollständige,
Lehramtscandidaten der Hauptschulen (es ist hier immer nur von 3 klassigen, also
unvollständigen die Rede) eine vollständige Hauptschule oder die zwei ersten
Jahrgänge einer Unterrealschule zurückgelegt haben.
Mit dem Zeugnisse,
welches der Trivial- oder Hauptschullehramtscandidat erworben hat, meldet er
sich bei der k.k. Prüfungskommission für Volksschullehramtscandidaten und erhält
von dieser nach glücklich bestandener Prüfung das Wahlfähigkeitszeugnis als
Trivial- oder als Hauptschule.